Frau mit stinkendem Kissen

Ratgeber: Kopfkissen richtig waschen

Haare liegen darauf, Schweiß dringt ein und nicht zuletzt sind Hautzellen ein Festessen für Milben. Nach Nächten des Schlafens ist jedes Kopfkissen irgendwann reif für die Wäsche. Allein schon aus hygienischen Gründen ist es ratsam, die nächtliche Kopfstütze wenigstens ein- bis zweimal im Jahr zu waschen. Speziell als Allergiker sollten Sie auf das regelmäßige Reinigen ihres Kissens achten. Doch: Wie waschen Sie Kopfkissen richtig? Welche Temperatur, welcher Waschgang, welche Schleuderstufe? Darf ein Kissen in den Trockner oder überhaupt in die Waschmaschine? Dieser Ratgeber zum Thema Kopfkissen richtig waschen bietet Ihnen Antworten.

Was sagt das Wäscheetikett: Kopfkissen in der Waschmaschine waschen?

Als erstes ist der Blick auf das Wäscheetikett zu richten. Dort hinterlegen die Hersteller in der Regel zwei wichtige Informationen. Zum einen die Zusammensetzung des Materials, zum anderen die Pflegeanleitung. Ob das Kissen in die Waschmaschine darf, zeigt Ihnen das „Wannensymbol“. Ist dieses nicht durchgestrichen und fehlt ein Handwaschsymbol, ist das Material waschmaschinentauglich. Allerdings ist die als Zahl im Symbol angegebene Temperatur wichtig. Diese ist als maximale Eingabe für das Waschprogramm zu verstehen.

Wichtig: Allergiker sollten nur Kissen kaufen, die sie bei 60 Grad Celsius waschen können. Denn erst bei dieser Temperatur sterben die Hausstaubmilben ab!

Sehen Sie unter dem Waschsymbol noch ein oder zwei Balken, deutet dieses auf die Notwendigkeit einer besonders schonenden Behandlung hin. Ist das Waschsymbol durchgestrichen, bringen Sie das Kopfkissen unbedingt in eine Spezialreinigung – es ist nicht waschmaschinentauglich.

Als Faustregel gilt: Kunstfasern waschen Sie in der Regel bei 30 oder 40 Grad Celsius oder nach Angabe auf dem Etikett. Zum Beispiel vertragen Polyesterfüllungen meistens nur 40 Grad Celsius, Mikrofaserfüllungen dagegen durchaus 60 Grad Celsius. Daunenfedern hingegen können und sollten Sie immer bei 60 Grad Celsius waschen.

Spülen, Schleudern, Waschmittel: Welcher Waschgang für Kopfkissen?

Beim Waschen sollten Sie grundsätzlich nur einen Teil der sonst üblichen Waschmittelmenge nutzen. Da Sie wegen des großen Volumens in der Regel nur ein oder zwei Kissen gleichzeitig waschen, reicht etwa ein Drittel bis die Hälfte der üblichen Dosierung aus. Nachdrücklich zu empfehlen ist außerdem Flüssigwaschmittel, da dieses schonender ist und die Waschmaschine dieses leichter aus der Füllung herausspülen kann.

Tipp: Waschen Sie Ihr Kopfkissen in einem Wäschebeutel. Das schont die Füllung und diese dringt nicht in die Waschtrommel ein.

In Abhängigkeit von der Temperaturangabe wählen Sie den Waschgang. Ratsam ist ein schonendes Programm wie Wolle, Feinwäsche usw. Wichtig: Da das Material im Inneren für die Schlafhygiene sauber ausgespült sein muss, wählen Sie möglichst einen Extra-Spülgang.

Wichtig: Verzichten Sie auf Weichspüler! Dieser fördert das Verklumpen der Füllung.

Sowohl Daunenfedern als auch Kunstfasern vertragen zu schnelles Schleudern schlecht. Nutzen Sie daher unbedingt die niedrigste Schleuderstufe. Allgemein gelten 400 Umdrehungen pro Minute als Richtwert. Stärkeres Schleudern verklumpt Kunstfasern und kann Daunenfedern brechen.

Speziell bei Kissen mit Daunenfedern können Sie auf einen „Hausfrauentrick“ zurückgreifen. Legen Sie mehrere neue, saubere und nicht färbende Tennisbälle mit in die Trommel. Das lockert die Füllung auf.

Zusammenfassend: Richten Sie sich nach dem Wäscheetikett oder achten Sie auf folgende Details:

  • schonender Waschgang,
  • 40 Grad Celsius für Kunstfasern (oder nach Etikett), 60 Grad Celsius für Daunen,
  • niedrige Schleuderstufe,
  • wenig Flüssigwaschmittel,
  • keinen Weichspüler verwenden.

Dürfen Kissen in den Wäschetrockner?

Ist Ihr Kopfkissen gereinigt, muss es trocknen. Wieder hilft ein Blick auf das Pflegeetikett. Ist dort ein Quadrat mit innen liegenden Kreis abgebildet, darf das Kissen in den Wäschetrockner. Ist dieses Symbol durchgestrichen, trocknen Sie das Kissen normal auf einem Wäscheständer.

Achtung: Trocknen an der Luft dauert länger als bei normaler Wäsche, da die Füllung unbedingt vollständig durchtrocknen sollte. Vermeiden Sie außerdem, Daunenkissen an der Heizung zu trocknen. Die Füllung kann Schaden nehmen oder einen unangenehmen Geruch entwickeln.

Nutzen Sie einen Wäschetrockner, wählen Sie je nach Gerät ein Trocknerprogramm mit einer niedrigen Temperatur. Es gilt das Kissen nicht zu erhitzen, sondern nur die Feuchtigkeit zu entfernen. Besonders bei Kunstfasern als Füllung ist es ratsam, den Trockner hin und wieder zu unterbrechen und das Kissen per Hand auszuschütteln. Damit verhindern Sie Verklumpungen des Materials. Wie beim Waschen sind ebenfalls Tennisbälle hilfreich. Diese sorgen durch das stetige „Hineinschlagen“ für eine lockerere Kissenfüllung.

Besondere Kissenfüllungen reinigen

Es gibt verschiedene Kissenmaterialien. Kissen und Füllung erfordern entsprechend je nach Material andere Herangehensweisen.

  1. Polyesterkissen
    Grundsätzlich gelten die normalen Ratschläge auch für Polyesterkissen. Obwohl viele Exemplare waschmaschinenfest sind, bietet eine Handwäsche des empfindlichen Materials Vorteile. Sie reinigen das Kissen schonender und es verklumpt nicht so leicht. Legen Sie es in eine schwache, nicht ganz handwarme Seifenlaufe, wirken Sie die Flüssigkeit etwas ein und spülen sie es anschließend mehrfach gut aus. Zum Trocknen legen Sie das Polyesterkissen auf den Wäscheständer.
  2. Seidenkissen
    Seidenkissen gehören definitiv nicht in die Waschmaschine. Selbst Schonwaschgänge für Wolle oder Seide können das Kissen beschädigen. Waschen Sie Verunreinigungen mit kaltem Wasser per Hand aus. Verzichten Sie auf alle Reinigungsmittel, da diese den Stoff angreifen. Zum Trocknen legen Sie das Kissen auf den Wäscheständer.
  3. Kamelhaarkissen
    Kissen mit Kamelhaarfüllungen dürfen Sie nicht waschen – Wasser beschädigt die edle Tierhaarfüllung. Diese Kissen können Sie jedoch in einer Spezialreinigung säubern lassen.
  4. Körnerkissen
    Der Inhalt von Körnerkissen gehört nicht in die Waschmaschine oder in die Handreinigung. Denn die Körner quellen dabei auf, die Hitzespeicherfähigkeit geht verloren. Waschen Sie regelmäßig nur den Bezug des Körnerkissens. Wechseln Sie außerdem von Zeit zu Zeit die Füllung aus. So bleiben die wärmenden Körnerkissen hygienisch sauber.

Für alle Kissen gilt: Das Pflegeetikett ist häufig der beste Ratgeber. Richten Sie sich im Zweifelsfall stets nach den Hinweisen des Herstellers. Wenn Sie Kissen mit typischen Materialien wie Polyester, Daunen oder Mikrofaser vorsichtig waschen, bereitet Ihnen Ihr Kopfkissen lange Zeit viel Freude.

 


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