Macht Schokolade glücklich?

Macht Schokolade glücklich? Mythen rund um die süße Versuchung

Schokolade ist das Allheilmittel gegen Liebeskummer, schlechte Laune und kalte Wintertage. Es ranken sich viele Gerüchte rund um Schoki: sie sorgt für gute Stimmung, steigert die Libido, beschert aber gleichzeitig auch Pickel. Was stimmt? Und macht Schokolade glücklich? Ein paar Antworten über die süßeste Versuchung schlechthin.

 

Macht Schokolade glücklich? – und andere Mythen

Jeder, der bei einer Liebesschnulze oder nach einem stressigen Tag schon mal zur Tafel Schoki gegriffen hat, wird bestätigen, dass sie glücklicher macht als ein Apfel. Tatsächlich enthält die Süßigkeit einige beglückende Inhaltsstoffe.

Schon die Maya und Azteken schrieben der Kakaobohne verschiedene (Heil-) Kräfte zu. Natürliche und anregende Aufputschmittel wie Koffein oder der Pflanzenstoff Theobromin, der rauschähnliche Zustände hervorrufen kann sind im Kakao enthalten. Die Aminosäure Tryptophan wandelt der Körper in das Glückshormon Serotonin um und auch das enthaltene Anandamid sowie Phenylethylamin sorgen für gute Laune. Auch bei Stress hilft diese leckere Süßigkeit. Besonders dunkle Schokolade mit einem höheren Kakaoanteil sorgt für die Ausschüttung des Anti-Stress-Hormons Dopamin. Finnische Forscher haben außerdem festgestellt, dass Babys mit sechs Monaten aktiver und glücklicher sind, wenn werdende Mütter während der Schwangerschaft täglich Schokolade naschen.

Der Glückseffekt durch Süßigkeiten

Die Inhaltsstoffe sind allerdings in einer so niedrigen Konzentration vorhanden, dass es andere Gründe gibt, warum wir so gerne zur Schokolade greifen. Der Hauptbestandteil der Schokolade ist Zucker. Dieser allein ist so schon in der Lage, den Belohnungsmechanismus im Gehirn zu aktivieren. Der wohl wichtigste Grund ist aber eher psychologischer Natur.

Viele verbinden den Geschmack oder den Geruch von Schokolade mit positiven Emotionen oder Erfahrungen. Diese sind beispielsweise eine schöne Erinnerung an Weihnachten, ein Trostpflaster aus der Kindheit oder eine Belohnung zur bestandenen Führerscheinprüfung. Außerdem schenken viele eine Tafel Schokolade oder Pralinen als Dankeschön oder Entschuldigung. Diese positiven Gefühle sorgen dafür, dass wir in traurigen Momenten instinktiv zu der Süßigkeit greifen und uns so unbewusst auf die guten Erinnerungen berufen.

Facht Schokolade die Libido an?

Schokolade wird eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Also einfach Tafel aufreißen, ein Stück naschen und es kann losgehen? Nun ja, so einfach ist es nicht. Das enthaltene Phenylethylamin soll nicht nur glücklich machen, sondern auch anregen. Doch die Dosis in Schoki ist so gering, dass es nicht wirklich erregt. Aber vielleicht kurbeln die positiven Gefühle nach dem schokoladenen Genuss ja die Fantasie an!

Übrigens: einer Befragung britischer Frauen nach, gab die Mehrheit an, eher auf Sex als auf Schokolade zu verzichten…

Verursacht Schokolade Pickel?

Süßigkeiten allein sind nicht verantwortlich für unreine Haut. Wissenschaftler haben bisher keinen Zusammenhang zwischen Pickeln und Schoki gefunden. Der Grund ist aber häufig eine generelle schlechte Ernährung. Essen Sie also lieber etwas Obst und Gemüse statt Chips und Pizza. So nehmen Sie Vitamine und Mineralstoffe zu sich, anstelle von Fett und Zucker.

 

Ist Schokolade gesund?

Zum Teil schon, da in der Kakaobohne eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe enthalten sind, besonders Polyphenole. Diese kommen in zahlreichen pflanzlichen Nahrungsmitteln vor und sind häufig gesundheitsfördernd für den menschlichen Körper. Die Polyphenole der Schokolade werden erwiesenermaßen vom Blut aufgenommen und sollen sich entzündungshemmend, blutdrucksenkend und krebsvorbeugend auswirken. Einige dieser Pflanzenstoffe können auch Körperzellen schützen, indem sie Fettablagerungen und Zelloxidationen vermindern. Dadurch beugen sie einem Herzinfarkt und einer Arterienverkalkung vor.

Schoki mit hohem Polyphenolgehalt

Jede Schokolade (außer weiße) enthält Polyphenole, doch der Gehalt hängt beispielsweise schon allein von der Art der Kakaosorte und der Anbaumethode ab. Deshalb gibt es teilweise spezielle Schokoladen, die einen höheren Anteil an Polyphenolen haben.

Je höher der Polyphenol-Gehalt, desto gesünder die Schokolade und dieser wird durch den Kakao-Anteil bestimmt. Es ließe sich also auch sagen, je mehr Kakao in der Schokolade enthalten ist, desto besser für die Gesundheit.

Die Kakaobohne

Etwa die Hälfte einer Kakaobohne besteht aus reinem Fett, der Kakaobutter. Sie enthält aber auch Alkaloide, am wichtigsten sind dabei Theobromin und Koffein. Letzteres ist zwar nur in einer geringen Menge enthalten, dennoch empfinden wir den Genuss der Schokolade als leicht anregend. Diese beiden Stoffe sorgen übrigens für den herben Geschmack von Kakao – unverarbeitet ist die Kakaobutter nämlich sicher keine süße Versuchung. Das Kakao-Aroma entwickelt sich bei der Röstung. Das Zusammenspiel der über 500 verschiedenen Aromastoffe sorgt dafür, dass wir den Geschmack der Süßigkeit so lieben.

Welche Schokoladensorte ist die gesündeste?

Bitterschokolade. Auf 100 Gramm enthält sie etwa 520 Kalorien – das sind 40 weniger als bei weißer Schokolade. Sie hat auch deutlich weniger Zucker als andere Sorten. Besonders auf die weiße Variante sollten Sie deshalb verzichten. Allerdings hat auch das dunkle Exemplar einen negativen Punkt: sie enthält am meisten Fett. Dennoch ist sie die gesündeste und figurfreundlichste Sorte des Genussmittels.

 

Schon gewusst? Fun Facts über die wohl beliebteste Süßigkeit

  • Deutsche essen etwa 9,7kg Schokolade im Jahr – also 97 Tafeln
  • Die meiste Schokolade essen Schweizer (an zweiter Stelle steht Deutschland)
  • Frauen haben doppelt so oft Lust auf die Nascherei wie Männer
  • Früher mussten die Leuten Schoki in der Apotheke kaufen – wegen der anregenden Inhaltsstoffe
  • Der bisher größte Schokoriegel der Welt wiegt 5,57 Tonnen, ist sechs Meter lang und 91 Zentimeter hoch
  • Schokolade verbessert angeblich das Gedächtnis von Schnecken
  • Laut Psychologen schmeckt heißer Kakao aus braunen Tassen am besten
  • Jährlich werden weltweit zwischen 6 und 7 Milliarden Tonnen Schokolade verkauft
  • Weiße Schokolade ist eigentlich keine richtige, da sie keinen Kakao enthält
  • Schokoladenduft erhöht die Theta Gehirnwellen, die für Entspannung sorgen
  • Der hohe Fettanteil und die vielen Mineralien in Schokolade sorgen für geschmeidiges Haar
  • Der größte Schokobrunnen der Welt ist im Bellagio in Las Vegas
  • Die teuerste Praline der Welt, „La Madeline au Truffe“, besteht aus 70 prozentiger Valrhona-Schokolade. Kostenpunkt für eine Praline: 250 US-Dollar! Jede Praline hat sogar eine eigene Seriennummer
  • 2001 wurde ein 100 Jahre alter Schokoriegel versteigert – für 749 Euro!

 


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