Sport ist Mord? Im Normalfall eher nicht. Doch einige Sportler wollen immer wieder neue Grenzerfahrungen machen. Es handelt sich also um Sport, bei dem die Menschen auf der Suche nach dem Adrenalin-Kick ihr Leben aufs Spiel setzen. Wir zeigen Ihnen die – aus unserer Sicht – zehn gefährlichsten Extremsportarten.
Die 10 gefährlichsten Extremsportarten
Platz 10: Volcano Boarding
Diese neue Extremsportart entstand am Fuße des jüngsten Vulkans von Mittelamerika, dem Cerro Negro in Nicaragua. Bis heute zieht es die meisten Fans des Volcano Boarding an diesen Hotspot.
Die Sportler rasen mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde den Abgrund hinab. Gefährlich sind hier die Stürze. Bei solch hohen Geschwindigkeiten können sich die Sportler schwere Schnittverletzungen am Vulkangestein zuziehen. Dennoch gibt es hier auch Touren für Neueinsteiger…
Platz 9: Hai-Tauchen
Die meisten Haie sind für Menschen ungefährlich. Selbst der weiße Hai steht eher auf andere Leckereien. Die meisten Haiattacken sind Verwechslungen oder das Resultat davon, dass der Hai sich bedroht fühlt.
In Südafrika entwickelte sich in den letzten Jahren der Trend zum Haitauchen. Viele Touristen steigen in Unterwasserkäfige, während die Haie mit Ködern angelockt werden. Prinzipiell klingt das ungefährlich, da sich die Menschen hinter einem Gitter befinden. Doch das kann auch schief gehen…
Platz 8: Freeclimbing
Auch hier wird geklettert. Ohne Hilfsmittel zur Fortbewegung – und häufig auch ohne Sicherung – klettern die Sportler an Gebäuden, Baukränen und vielen weiteren Hindernissen entlang. Ein spektakuläres Beispiel ist der Franzose Alain Robert, der ohne Sicherung das Burj Khalifa in Dubai erklomm. Auch hier gilt: ein falscher Schritt oder eine unbedachte Bewegung und es kann sehr schnell sehr weit in die Tiefe gehen…
Platz 7: Eisklettern
Diese Art des Kletterns gilt als Königsdisziplin des Bergsports. Das Eis verändert sich laufend, weshalb die Sicherungen selbst angebracht und gelegentlich geändert werden müssen. Kletterer benutzen bei ihren Expeditionen auf gefrorenen Wasserfällen oder Eiszapfen Eispickel und Steigeisen.
Es gehört zu den gefährlichsten Extremsportarten, da schmelzendes Eis jederzeit brechen kann. Außerdem kann es mit den falschen Handschuhen schnell zu Erfrierungen kommen. Deshalb benötigen die Kletterer sehr gute Vorkenntnisse.
Platz 6: Höhlentauchen/ Cave Diving
Beim Cave Diving trauen sich Taucher in Höhlensysteme, die weit unter der Wasseroberfläche liegen. Es gibt kein Tageslicht, wodurch die Sichtverhältnisse stark beeinträchtigt werden. Außerdem können die Sportler bei Gefahr nicht mal schnell auftauchen, weshalb es zu Panikattacken oder zu Klaustrophobie kommen kann.
Übrigens wird diese Sportart auch zur Erforschung von Grotten, Höhlen und unter Wasser stehenden Untertagebergwerken eingesetzt.
Platz 5: Big Wave Surfing
Viele sehen Surfen als Extremsport an. Doch im Gegensatz zum Big Wave Surfing ist dies schon fast entspannt. Beim Big Wave Surfing oder Tow-in Surfing bringen Hubschrauber oder Jet-Skis die Surfer aufs Meer. Die Wellen sind über 20 Meter hoch und können dadurch nicht angepaddelt werden.
Eine Monsterwelle rollt mit 70 Kilometern pro Stunde auf den Surfer zu und bringt circa 500 Tausend Tonnen Wasser mit. Garrett McNamara hält den aktuellen Weltrekord beim Big Wave Surfing. Er ritt auf einer 30 Meter hohen Welle – das ist etwa so hoch wie das Brandenburger Tor in Berlin!
Platz 4: Cliff Diving
Klippenspringen ist häufig eine Mutprobe von Jugendlichen. Doch bei der dazugehörigen Extremsportart springen die Sportler beim Cliff Diving aus einer Sprunghöhe von zehn bis 30 Meter von Felsklippen. Gefährlich ist dies besonders dadurch, dass Objekte im Wasser nicht ausgemacht und die Tiefe des Wassers nicht richtig eingeschätzt werden.
Platz 3: Base-Jumping
Base-Jumper springen von Gebäuden, Felsen oder Brücken. Ohne Sicherung, nur mit einem Fallschirm ausgestattet. Da die Absprunghöhe meist weniger als 100 Meter beträgt zählt sie zu den gefährlichsten Extremsportarten. Beim Fallschirmsprung haben Sie genug Zeit, den Fallschirm zu öffnen. Diese fehlt bei diesem Sport. Sobald hier also ein kleiner Fehler passiert, hat der Springer keine Chance mehr.
Dank vieler Gesetze gibt es in Deutschland kaum Base Jumper, die meisten dieser Extremsportler zieht es in die Schweiz, nach Norwegen, Frankreich oder auch Italien, da sie die dortigen Sprungfelsen ohne Genehmigung nutzen dürfen.
Platz 2: Wingsuit Flying
Seit sehr vielen Jahren experimentieren Menschen an der Entwicklung funktionierender Wingsuits. Einige starben dabei. So zum Beispiel auch Franz Reichelt, der 1912 mit einem solchen Anzug vom Pariser Eiffelturm sprang – und es nicht überlebte.
Ende der 90er Jahre kam ein Flügelanzug heraus, der auch heute noch so genutzt wird. Bei dieser Sportart springen die Sportler – wie beim Base-Jumping – von Klippen oder hohen Objekten. Erst kurz vorm Ende darf der Fallschirm geöffnet werden, die Flieger wollen so lange wie möglich in einer Gleitphase sein. Mit Geschwindigkeiten von über 160 Kilometer pro Stunde kommen Sportler den Felsen/Klippen manchmal zu nah oder öffnen den Fallschirm zu spät.
Platz 1: Highlining
Kennen Sie die Slackliner? Also die Menschen, die in Parks über Seile balancieren, die in ein Meter Höhe zwischen Bäumen hängen? Das ist natürlich keine Extremsportart. Doch einige Sportler kamen auf die Idee, diese Slacklines zwischen Wolkenkratzern, Schluchten oder auch Berggipfeln zu spannen. Allein das ist schon gefährlich. Doch da viele Highlining-Fans auch noch auf die Sicherung verzichten, ist dies unser Platz 1 der gefährlichsten Extremsportarten. Denn wenn die Sportler nur einen falschen Schritt machen oder die Balance verlieren, sind sie chancenlos.
Die Sportarten mit den meisten Verletzungen
Natürlich sind Extremsportarten äußerst gefährlich. Doch auch im Normalsport sind Verletzungen häufig nicht zu vermeiden. Eine Studie spricht sogar davon, dass rund 20 Prozent der Unfälle beim Sport passieren. Besonders gefährliche Sportarten sind dabei Fußball und Skifahren, an dritter Stelle steht das Fahrradfahren.
American Football ist der amerikanische Volkssport schlechthin – doch er kann auch zu Hirnschäden leiden. „Chronisch traumatische Enzephalopathie“ nennt man das Gehirntrauma der Football-Spieler und auch der Boxer in der Fachsprache. Auch andere Team-Sportarten wie Rugby, Basketball Eishockey und Handball führen häufig zu Verletzungen. Andere Sportarten, die ein mittleres bis hohes Verletzungsrisiko beinhalten, sind Tennis, Badminton, Eislaufen und auch Turnen oder Gymnastik.
Übrigens: Viele Unfälle passieren ebenso in der Natur. Auch Inline-Skating, Reiten und Wandern oder Bergsteigen sind mit im Rennen um die Sportarten mit den meisten Verletzungen…
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